Die Linienbreite (auch Spektrale Breite[1]) ist die Breite des Frequenz- oder Wellenlängenintervalls bzw. , das von einer Spektrallinie in einem Spektrum überdeckt wird. Das Phänomen wurde an optischen Spektren entdeckt, tritt aber auch in Spektren anderer Strahlungsarten auf.
Eine Spektrallinie hat ihren Ursprung in den Quantenübergängen zwischen zwei Energieniveaus und eines Atoms, Moleküls oder eines anderen Quantensystems mit diskretem Energiespektrum.[2] Die beim Übergang vom Zustand in den Zustand abgegebene elektromagnetische Strahlung ist nicht monochromatisch, sondern besitzt eine gewisse spektrale Verteilung um eine Mittenfrequenz .Diese Verteilung nennt man das Linienprofil einer Spektrallinie. Das Frequenzintervall zwischen den Frequenzen und , bei denen die spektrale Leistungsdichte auf die Hälfte abgenommen hat, bezeichnet man als die volle Halbwertsbreite.[3]
Dabei kennzeichnet die Mittenfrequenz das Linienzentrum, an dem seinen Maximalwert annimmt.[4]
Sie ist die Breite des Intervalls, in dem die spektrale Intensität der betrachteten Linie größer als der halbe Maximalwert ist.[5]
Die Intensitätsverteilung für eine Spektrallinie, bei der kein Verbreiterungsmechanismus wirksam ist, hat die Form einer Lorentz-Verteilung.[6]
Geht die beobachtete Strahlung von mehreren unabhängigen Quellen aus, so unterscheidet man:
die homogene Linienbreite, die schon jeder einzelne Emittent aufweist,
die inhomogene Linienbreite, die durch die gleichzeitige Beobachtung vieler Emittenten mit leicht verschiedener Mittenfrequenz ergibt. Die inhomogene Linienbreite ließe sich durch eine genauere Auswahl unter den Emittenten verringern.
Als Ursachen der Linienbreite sind neben der prinzipiellen quantenmechanischen Energieunschärfe aller instabilen Systeme (natürliche Linienbreite) äußere Störungen wie Zusammenstöße der Emittenten und Dopplerverschiebung durch ihre ungeordnete Bewegung zu nennen.
↑Josef A. Käs: Emission und Absorption elektromagnetischer Strahlung durch Atome. In: Scripte zur Experimentalphysik (Universität Leipzig). 15. Juni 2009 (uni-leipzig.de [PDF]).
↑Rudolf Gross: 6.3 Linienbreiten von Spektrallinien. In: Physik IV (Skript zur Vorlesung im WS 2003/2004). S.209 (badw.de [PDF]).