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Unbunt

Sonnenschirm in unbunten Farben
Sonnenschirm in bunten Farben
Die Unbuntgerade ist die zentrale Achse in diesem Farbmodell

Eine Farbe wird als unbunt bezeichnet, wenn sie (im Gegensatz zu bunten oder reinbunten Farben) weder einen bestimmten Farbton noch eine Sättigung aufweist. Unbunte Farben sind Schwarz, Grau und Weiß. Für den allgemeinen Sprachgebrauch ist die präzisierende Einschränkung nötig, da sie keinen Farbstich haben. Unbunte Farben unterscheiden sich lediglich durch ihren Hellbezugswert voneinander. Abhängig von der Helligkeit entstehen Graustufen.

„Unbunt - Neutrale Lichtempfindung als Ergebnis der Mischung von allen Wellenlängen des Spektrums in physikalisch gleicher Strahlungsstärke

Hans-Georg Buschendorf[1]

Die Buntheit der unbunten Farben ist definitionsgemäß Null. Mit zunehmender Buntheit ergeben sich die Optimalfarben, die im geeigneten Falle die Spektralfarben sind.

Unbunt ist als Farbe anzusehen. Das leitet Manfred Richter aus der Tatsache ab, dass sich zwei Flächen sogar unterscheiden, wenn sie nur verschieden hell sind. Dabei ist Farbe jene Eigenschaft, durch die sich bei einäugiger Betrachtung mit unbewegtem Auge zwei strukturlose angrenzende Flächen unterscheiden.

„Das mag manchem […] absonderlich erscheinen. Wenn er aber erst einmal die Erfahrung macht, daß ein gewisses Braun sich von einem gewissen Orange nur durch seine Helligkeit unterscheidet (d. h. das Orange einfach durch Abdunkelung zu jenem Braun genau gleich gemacht werden kann), wird er die Richtigkeit der Behauptung einsehen, dass zwei Flächen verschiedener Helligkeit eben zwei verschiedene Farben zeigen, denn wer wird Orange und Braun als zwei gleiche Farben bezeichnen? So sind denn auch zwei verschieden helle Grau zwei verschiedene Farben.“

Manfred Richter[2]

Der Farbreiz unbunter Farben erzeugt eine Farbvalenz, die für alle drei Farbkoordinaten den gleichen Zahlenwert hat, alle drei farbempfindlichen Zapfen werden in gleicher Intensität gereizt. Die Größe der Intensität ergibt dabei die Lage auf der Unbuntgeraden zwischen Schwarz = 0 % und Weiß = 100 %.

  • Die Unbuntgerade ist die Neutralkurve, die in dieser Form in einigen Farbmodellen auch so vorhanden ist. Im L*a*b*-System ist es die L*-Achse, die durch die Punkte mit den Koordinaten a* = b* = 0 repräsentiert wird. In den HSB-Räumen befinden sich die unbunten Farben entlang der Hellwertachse oder, je nach der jeweiligen Bezeichnung, entlang der Achse der Dunkelstufen.
  • Der Unbuntpunkt liegt in der Mitte der Farbarttafel nach CIE. Er hat die Koordinaten x = y (= z) = 0,333. Der Abstand eines Farbortes hiervon entspricht der Sättigung seiner Farbvalenz. Der Unbuntpunkt ist der Äquivalenzpunkt der Farbarttafel (Chromatizitätsdiagramm), während der Weißpunkt abhängig von der Farbtemperatur auf einem Kurvenzug liegt.
  1. H.-G. Buschendorf (Herausg.): Lexikon Licht- und Beleuchtungstechnik. Verlag Technik, Berlin 1989, ISBN 3-341-00724-5.
  2. Manfred Richter: Einführung in die Farbmetrik. Walter de Gruyter, Berlin/New York 1976, ISBN 3-11-004751-9.

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Achromatic English Neŭtra koloro EO Achromatisch Dutch Akromatisk NN

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