Morbus Osler oder Oslersche Krankheit, auch Morbus Osler-Weber-Rendu, ist eine angeborene Erkrankung, bei der es zu einer krankhaften Erweiterung von Blutgefäßen kommt. Diese sogenannten Teleangiektasien können überall auftreten, finden sich jedoch besonders in Nase (daher auch das Leitsymptom Nasenbluten), Mund, Gesicht und den Schleimhäuten des Magen-Darm-Traktes. Da die Gefäßerweiterungen sehr verletzlich sind, kann es leicht zu Einrissen und somit zur Blutung kommen.[2][3]
Synonyme sind: Osler-Syndrom; Morbus Osler-Rendu-Weber; hereditäre hämorrhagische Teleangiektasie (HHT oder Angiomatose), englischORW-Disease
Nicht zu verwechseln ist der Morbus Osler mit den Osler-Knötchen.
Die Erkrankung ist nach einer Beschreibung aus dem Jahre 1901 durch den kanadischen Arzt William Osler,[4] den französischen Arzt Henri Jules Louis Marie Rendu (1844–1902), Erstbeschreibung im Jahre 1896,[5] und einer Beschreibung von 1904 nach durch den englischen Arzt Frederick Parkes Weber (1863–1962)[6] benannt.[7]
↑Bernfried Leiber (Begründer): Die klinischen Syndrome. Syndrome, Sequenzen und Symptomenkomplexe. Hrsg.: G. Burg, J. Kunze, D. Pongratz, P. G. Scheurlen, A. Schinzel, J. Spranger. 7., völlig neu bearb. Auflage. Band2: Symptome. Urban & Schwarzenberg, München u. a. 1990, ISBN 3-541-01727-9.
↑W. B. Osler: On a family form of recurring epistaxis, associated with multiple telangiectases of the skin and mucous membranes. In: The Johns Hopkins Hospital Bulletin, 1901, Bd. 12:S. 333–337.
↑M. Rendu: Epistaxis répétés chez un sujet porteur de petits angiomes cutanés et muqueux. In: Lancette française: gazette des hôpitaux civils et militaires, Paris, 1896, Bd. 69: S. 1322–1323.
↑F. P. Weber: A note on cutaneous telangiectases and their etiology. Comparison with the etiology of haemorrhoids and ordinary varicose veins. In: Edinburgh Medical Journal, 1904: S. 346–349.