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Iblis

Die Engel begegnen Adam und teilen mit Iblīs, obgleich in geringerem Maßen, eine abgeneigte Haltung gegenüber Gottes neuer Schöpfung. Iblīs wendet sich trotzend von Adam ab und dreht seinen Kopf zur Seite. Nach manchen Traditionen wurde Iblīs als ein schöner Engel namens ʿAzāzīl erschaffen und wird als solcher hier dargestellt. Seine dunkle Haut zeigt seinen bevorstehenden Fall, aber er trägt noch immer die Flügel und die Haare eines Engels. Darstellung aus einem Manuskript aus Manṭiq al-ṭayr (Die Konferenz der Vögel) von Farīd al-Dīn ʿAṭṭār. Iran, Schiraz, 899/1494.

Iblis oder Eblis (persisch und arabisch إبليس, DMG Iblīs; als Kontraktionsform vermutlich abgeleitet von altgriechisch Διάβολος diábolos, deutsch ‚Durcheinanderwerfer, Teufel‘)[1] – in islamischer Tradition namentlich auch Azazil (arabisch عزازل, DMG ʿAzāzil) – ist eine mit dem Satan des Tanachs vergleichbare Gestalt im Islam und der iranischen Mythologie.[2] Anders als der christliche Teufel, ist er kein Feind Gottes, sondern sein Werkzeug zur Prüfung der Menschen (und Dschinn). Zudem gilt er als Oberhaupt der Diw. Die Bezeichnungen Satan und Iblis sind im Islam meist austauschbar.[3] In einer symbolischen Auslegung steht Iblis für jemanden, der zwar Gott verehrt, die Menschen aber nicht als dessen Geschöpfe würdigt.[4] In Teilen des Sufismus übernimmt Iblis die Rolle des Meisters der kosmischen Illusion und fungiert ähnlich wie das indische Prinzip Maya oder Mara.[5] Als solches verkörpert Iblis einen kosmischen Schleier, der den immanenten Aspekt Gottes (Liebe) verbirgt und von seinem transzendenten Aspekt (Zorn) trennt.

  1. Der Name wird zuweilen auch mit dem arabischen Wort balasa erklärt, was soviel wie „verzweifelt“ bedeutet. Demnach gehe der Name auf die Funktion des Teufels zurück, Verzweiflung zu bringen, oder betont seine Rolle, selbst verzweifelt oder enttäuscht zu sein (Kurt Bangert: Muhammad: Eine historisch-kritische Studie zur Entstehung des Islams und seines Propheten. Springer-Verlag, 2016, ISBN 978-3-658-12956-9, S. 242). Auch wird sein Name auf talbīs (نفس, DMG Täuschung oder Verwirrung) zurückgeführt (Richard Gramlich: Der eine Gott: Grundzüge der Mystik des islamischen Monotheismus. Otto Harrassowitz Verlag, 1998, ISBN 3-447-04025-4, S. 39.)
  2. Jürgen Ehlers (Hrsg. und Übers.): Abū'l-Qāsem Ferdausi: Rostam – Die Legenden aus dem Šāhnāme. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2002, S. 366.
  3. Ursula Spuler-Stegemann: Die 101 wichtigsten Fragen – Islam. C. H. Beck, 2007, S. 87.
  4. Mouhanad Kchorchide: Islam ist Barmherzigkeit. 2. Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau 2016, ISBN 978-3-451-30572-6, S. 113.
  5. Meddeb, Abdelwahab, and Benjamin Stora, eds. A History of Jewish-Muslim Relations: From the Origins to the Present Day. Princeton University Press, 2013.p. 885

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