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Georgisches Alphabet

Georgisches Alphabet
Schrifttyp Alphabet
Sprachen Georgisch, Mingrelisch, Swanisch, Lasisch, Batsisch
Erfinder Umstritten. Nach verschiedenen Angaben möglicherweise Parnawas I., Mesrop Maschtoz oder Bakur III. und sein Freund Gri Ormisd
Verwendungszeit seit etwa 430 n. Chr.
Abstammung Protosinaitische Schrift
 → Phönizische Schrift
  → Griechische Schrift
   → Georgisches Alphabet
Unicodeblock U+10A0–U+10FC (Mchedruli und Assomtawruli)
U+2D00–U+2D25 (Nuschuri)
U+1C90–U+1CBF (Mtawruli)
ISO 15924 Geor (Mchedruli)
Geok (Chuzuri = Assomtawruli + Nuschuri)
Schriftmuster
Text in georgischer Mchedruli- und Assomtawruli-Schriften auf derselben Seite. Ganz oben ist auch die Kopfzeile in der Mtawruli-Schrift zu sehen.

Das georgische Alphabet (georgisch ქართული ანბანი kartuli anbani [kʰɑrtʰʊlɪ ɑnbɑnɪ]) ist eine Alphabetschrift, in der die georgische Sprache mindestens seit dem 5. Jahrhundert geschrieben wird. Das moderne Alphabet umfasst 33 Buchstaben, von denen jeder genau einem Phonem entspricht. Vor der orthografischen Reform des 19. Jahrhunderts gab es im klassischen georgischen Alphabet fünf weitere Buchstaben, die für die neugeorgische Sprache phonetisch überflüssig sind. Die Schreibrichtung der georgischen Schrift ist von links nach rechts. Die alphabetische Reihenfolge der Buchstaben scheint vom griechischen Alphabet beeinflusst zu sein, obwohl die Grafik der georgischen Buchstaben wahrscheinlich nicht aus einer anderen Schrift stammt und als originäre Erfindung gilt.

Die georgische Schrift umfasst drei grafisch unterschiedliche Schrifttypen: Assomtawruli, Nuschuri und Mchedruli. In der Populärliteratur wird manchmal auch von drei georgischen Schriften gesprochen, aus paläographischer Sicht handelt es sich jedoch um verschiedene Varianten derselben Schrift: Alle drei sind auch voneinander gebildete historische Entwicklungsstufen und haben, abgesehen von wenigen Ausnahmen, eine gemeinsame alphabetische Reihenfolge und gemeinsame Buchstabennamen. Nach einer heute üblichen Einteilung, besonders für typografische Zwecke (zum Beispiel Codierung und Tastatur), gelten dabei Assomtawruli und Nuschuri als Groß- und Kleinbuchstaben derselben Chuzuri-Schrift, während Mchedruli als eigenständige Schrift betrachtet wird. Die moderne Mchedruli-Schrift unterscheidet nicht zwischen Groß- und Kleinbuchstaben, es gibt aber eine Mchedruli-Majuskelschrift – das Mtawruli –, die sehr aktiv für kurze, ausschließlich mit Majuskeln geschriebene Texte verwendet wird. Historisch gesehen wurden seit dem 10. Jahrhundert bis heute alle drei Schriftarten immer parallel verwendet, jedoch mit unterschiedlichen Funktionen und wechselnder Dominanz. Gegenwärtig werden Assomtawruli und Nuschuri offiziell nur von der georgischen orthodoxen Kirche für kirchliche Literatur verwendet, während Mchedruli die allgemein benutzte und dominierende georgische Schrift ist.

Die georgische Schrift wurde 2016 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[1]

Außer für die georgische Sprache wird die georgische Schrift mit einigen Zusatzbuchstaben auch zum Schreiben anderer südkaukasischer SprachenMingrelisch, Swanisch und Lasisch – und für die nordostkaukasische batsische Sprache verwendet. 1938 bis 1954 wurde die georgische Schrift offiziell ferner für die abchasische und die ossetische Sprache verwendet. Früher dienten die Buchstaben auch als Zahlzeichen.

  1. Living culture of three writing systems of the Georgian alphabet. UNESCO Intangible Cultural Heritage, 2016, abgerufen am 27. Januar 2024 (englisch).

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