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Sinatra-Doktrin

Die Sinatra-Doktrin beschrieb die sowjetische Politik unter Michail Gorbatschow, die den Warschauer-Pakt-Staaten erlaubte, ihre inneren Angelegenheiten souverän zu regeln.

Die Bezeichnung der Doktrin nach Frank Sinatra spielte auf das durch ihn weltbekannt gewordene Lied My Way an (mit dem Refrain “I did it my way” (frei übersetzt „ich handelte nach eigenem Willen“)) und sollte die Möglichkeit der Warschauer-Pakt-Staaten (namentlich Polen und Ungarn) symbolisieren, jetzt ihren Weg eigener innerer Reformen und ohne Einmischung von außen gehen zu können, während die vorherige Breschnew-Doktrin beispielsweise die Invasion in der ČSSR zur Niederschlagung des Prager Frühlings 1968 gerechtfertigt hatte. Im Ergebnis begannen die Ostblockstaaten demokratische Reformen, was 1989 zur Öffnung des Eisernen Vorhanges und in dessen Folge zum Fall der Berliner Mauer beziehungsweise zum Ende des Kalten Krieges führte.

Seit etwa 2020 wird als Sinatra-Doktrin eine Position innerhalb der EU-Spitze beschrieben, mit der eine eigene Politik gegenüber China verfolgt wird, die von der der USA abweicht. Diese Position ist allerdings noch nicht detailliert ausgearbeitet und innerhalb der EU umstritten.[1]

  1. EEAS: Europas „Sinatra-Doktrin“. In: www.eeas.europa.eu. 27. August 2020, abgerufen am 5. April 2023.

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